Die Dimension der inneren Bilder
Sie kennen bestimmt die Aussage: „Alles ist in dir enthalten!“
Was ist damit gemeint, und wie gelangen wir in diese tiefe, innere Ebene, in der alles ist?
Wenn wir uns entspannen und die Augen schliessen, werden wir früher oder später etwas sehen. Was paradox erscheint, ist ganz logisch. Wir blicken durch unser geistiges Auge. Wir brauchen davon keine Kenntnis zu haben, es geschieht auf ganz natürliche Weise und ist einfach. Mit etwas Geduld sehen oder erahnen Sie innere Bilder; innere autonome Welten eröffnen sich Ihnen. Dies ist die Dimension der inneren Bilder, in der Sie Antworten und Lösungen erhalten, Heilung und Führung erfahren können.
Hier treffen wir auf unsere geistigen Führer. Sie zeigen sich oft in Form von Tieren, auch Krafttiere genannt. Oder aber sie zeigen sich in Gestalt eines Lichtwesens, eines alten Mannes oder einer alten Frau. Hier lebt unser inneres Kind, noch verletzt oder bereits wieder fröhlich, hier besuchen uns unsere verstorbenen Ahnen, die bereit sind, uns zu unterstützen und uns ihre Geschenke zu überreichen; hier kann uns auch das (verstorbene) Haustier begegnen, das uns helfen will. Hier hat vieles eine Botschaft: Der Baum, seine Wurzeln, die Blumen, der Himmel, die Dunkelheit, die Farben, das Meer… Fragen wir darum und hören wir hin.
Die tiefe Imagination ist die Dimension in uns, die uns auffängt, wenn wir stürzen; die uns beflügelt, wenn wir uns schwer fühlen; die uns auf einen guten Weg bringt und uns berät, wenn wir unsicher sind oder uns verirrt haben. Sie ist die Dimension, in der wir Liebe empfangen und uns verbunden fühlen können, wenn wir uns ungeliebt fühlen und einsam. Sie ist die Dimension, die uns stark werden lässt, wenn wir uns schwach fühlen, die uns erdet, wenn es nötig ist, und die uns wachsen lässt. Sie ist die Dimension in uns, die genau weiss, was wir brauchen. Hier erfahren wir, was allumfassende Liebe ist – sie drückt sich aus im Schutz und der Unterstützung, die immer für uns da ist.
In dieser tiefen bildhaften Dimension ist auch unsere Heilkraft zu Hause. Sämtliche Lebenserfahrungen sind hier gespeichert. Sie weiss, wo wir verletzt wurden und sie weiss, wie wir wieder heil werden. Sie werden entdecken, dass Beschwerden, unter denen Sie leiden, von innen her gelöst werden können. Sie ist unser Spiegel, der uns hilft, uns zu erkennen. Sie zeigt uns unsere Schattenseiten auf, damit wir sie annehmen und umarmen können. Sie weiss, wo wir Anteile von uns verloren haben und sie weiss, wie wir sie wieder finden und uns mit ihnen verbinden können. Sie ist die Ebene, die uns unsere Eigenverantwortung übergibt und somit unsere Kraft. Sie ist der Skizzenblock unserer Zukunft. Sie nährt unseren Mut, die neu gefassten Erkenntnisse im Aussen umzusetzen. Und nicht zuletzt kann sie uns weit über unser jetziges Erdenleben Auskunft geben und uns auf das Leben nach dem Tod vorbereiten, wie Sie in meinem jüngsten Buch „Das Weiterleben der Seele“ lesen können.
Patricia Rüesch
Arbeitet und forscht seit rund 25 Jahren mit Schwerpunkt Tiefenimagination nach Prof. Dr. E.S. Gallegos.
Autorin mehrerer Bücher und CDs zum Thema Tiefenimagination. Gründerin der „Schule für angewandte Imagination“.
Forschung auf diversen Gebieten, für welche sie immer wieder Personen sucht.
Eigene Praxis seit 1990 für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Luzern.
Kommunikation mit den Bildern als Schlüssel
Alles, was wir in dieser tiefen Bilderebene erblicken, kann uns unterstützen und führen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass wir in direkten Kontakt mit ihnen gehen, sie direkt ansprechen und sie etwas fragen. Zum Beispiel: „Was hast du mir zu sagen oder zu zeigen?“ Oder: „Was brauchst du von mir?“ Diese anscheinend simplen Fragen sind Schlüssel zu tiefen inneren Prozessen und zu Lösungen; sie ermöglichen es, in uns Heilung zu erfahren, im Leben geführt zu werden und Ganzheit zu erlangen – sofern wir innerlich auf die Antwort horchen, auf diese verbal reagieren und die Botschaft umsetzen.
Die „inneren“ Bilder oder Wesen müssen nicht zwingend innen sein. Sie können genauso im aussen gesehen werden. Es gibt Kinder, für die ist es ganz natürlich, bestimmte (Tier-)Wesen zu sehen – wohlverstanden bei offenen Augen. In meiner Praxis erblickte ich einmal am Boden neben der sich auf der Liege befindenden Klientin eine Eule. Eine feinstoffliche Eule. Die Eule hüpfte auf die Liege, dicht neben die Klientin und verschwand. Kurz darauf sagte die nach innen reisende Frau: „Ich sehe eine Eule. Sie gehört in mein Herz. Sie sagte mir eben, ich habe sie einmal fortgeschickt. Nun ist sie zu mir zurückgekehrt. Sie bringt mir die Botschaft: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Es ging um eine sehr schwierige Trennung.
Die Dimension geistiger Bilder ist jedem Menschen inne und leicht zugänglich (geworden). Sie ist Teil des Menschen. Als ich vor über 25 Jahren begann, Menschen in meiner Praxis auf Reisen nach innen zu begleiten, musste ich z.T. noch tief in meine Trickkiste greifen, damit die Klientinnen und Patienten den Weg zu ihrer geistigen Ebene fanden. Heute legen sich die Leute hin und sehen oft in Kürze Bilder. Der Kontakt nach innen ist definitiv einfacher geworden. Die Bilder sind den Menschen näher gekommen, oder die Menschen haben sich mehr geöffnet, um ihre bildhafte Kraft nutzen zu können.
Die innere Haltung macht den Unterschied
Die tiefe Imagination kennt die Lösung. Somit ist es nur logisch, dass wir unsere Fragen direkt den inneren Bildern stellen, ihnen unsere Gefühle äussern und auf deren Antworten und Botschaften horchen. Interpretationen erübrigen sich dadurch. Versteht man etwas nicht, so fragt man direkt die inneren Bilder. Diese wissen ja, wieso sie kommen und was sie in uns bewirken wollen. Ebenso braucht man im Voraus einer inneren Reise keine Analyse zu erstellen. Die hilfesuchende Person begibt sich selbst auf den Weg zu ihren eigenen Bildern und erlebt dadurch den Heilprozess unmittelbar in sich selbst. Nichts soll von aussen suggeriert werden. So hat man als hilfesuchende Person die Sicherheit, dass alles aus einer tiefen, weisen Ebene aus sich selbst kommt. Oft sind die Bilder, Antworten oder die Situationen, in die man hineingerät, überraschend; vom Verstand her würde man nicht darauf kommen. Bei dieser tiefen Heilarbeit ist es essentiell, dass die innere Realität nicht durch einen Aussenstehenden mitgestaltet wird, sondern allein aus seiner eigenen Tiefe kommen kann. Dies sind entscheidende Unterschiede zur medizinischen Hypnose oder zur schamanischen Arbeit. Bei der Tiefenimagination besteht die Aufgabe der Begleiterin u.a. primär darin, die inneren Bilder mit ihrem Drang zu Heilen und die Gefühle des Reisenden zusammenzuhalten.
Warum nur auf psychischer Ebene? Was ist mit körperlichen Beschwerden?
Während meiner Ausbildungszeit und der ersten Jahre Erfahrung mit der Tiefenimagination fiel mir auf, dass das Körperliche links liegen gelassen wurde. Wurde eine Teilnehmerin der Ausbildungsgruppe krank, wurde sie zu einer Heilpraktikerin geschickt. Kam ich mit einer körperlichen Beschwerde, stiess ich auf Widerstand. Als Heilpraktikerin war mir das rätselhaft. Als Homöopathin war ich tagtäglich damit beschäftigt, akute oder chronische Erkrankungen mit Globuli zu heilen. Ich merkte, dass die Ausbildner hier eine Grenze setzten, wo ganz bestimmt keine war. Ausgebildet in Homöopathie und Pranic Healing war es für mich das Normalste auf der Welt, dass man energetisch oder feinstofflich in alles Physische hineinkann, es heilen kann. Es war für mich ohne Zweifel, dass das die Tiefenimagination genau so konnte. Sogar besser noch als meine aus dem Verstand ausgesuchten homöopathischen Kügelchen. Also begann ich Selbstversuche und probierte es auch an Freiwilligen in meiner Praxis aus. Und siehe da: Die Tiefenimagination, – mit ihren Hauptakteuren, den Krafttieren – regte zuverlässig die Selbstheilungskräfte der Patientinnen an, sodass diese für körperliche Beschwerden aller Art Genesung und Heilung erfuhren. Ich fand dies so sensationell und revolutionär, es beglückte mich derart, dass ich 2006 mein erstes Buch darüber im Kösel-Verlag veröffentlichte. „Frage dein Krafttier – Heilende Botschaften für Körper und Seele“, so heisst es, einschliesslich eines Kapitels über Kinder, und ist noch immer auf dem Markt erhältlich (mittlerweile beim Rex Verlag).
Ausprobieren und immer mehr die Grenzen erweitern
Steve Gallegos‘ Grundhaltung, Fragen und Gefühle direkt den inneren Bildern mitzuteilen, dient mir als konstantes Werkzeug. Dieses solide Handwerk lässt mich immer wieder Neues ausprobieren. Die vor rund 25 Jahren erlernte Kommunikation hat sich in meiner Arbeit natürlich längst weiterentwickelt. Neue Fragestellungen, Themen und Gebiete sind dazugekommen, neues vertieftes Wissen hat die Heilarbeit mit inneren Bildern bereichert, Pfeiler aus der europäischen und östlichen Naturheilkunde flossen mit ein (Homöopathie, TCM), ebenso Erfahrungen aus geistigem Heilen (Pranic Healing). Das tiefe Wissen, das mir die Imagination durch Forschungsarbeit offenbart, bildet mich stetig weiter. Immer wieder verblüfft es mich; Grenzen dessen, das ich für möglich halte, werden gesprengt. All diese Erfahrungen fliessen in meine Bücher, in die Einzelsitzungen und auch in die dreijährige Ausbildung an meiner „Schule für angewandte Imagination“ ein, in der ich Menschen mit menschenbegleitender, therapeutischer oder pädagogischer Erfahrung unterrichte.
Mehr dazu finden Sie auf meiner Website: